Wir haben alle Elektrizität, fließendes Wasser, ein Girokonto meistens mit einem Dispositionskredit, ein Smartphone und vor allem ein Dach über dem Kopf. Die meisten gehen einem Job nach oder bekommen Stütze in Form von Rente oder Harz4.
Auch kann ein Großteil der Menschen sich glücklich schätzen, bester Gesundheit zu sein. Jeder ist irgendwie versichert, Behinderte oder zu Pflegende Personen bekommen Pflegegeld und/ oder Freibeträge in der Steuer.
Doch es gibt auch Menschen, die all das vielleicht nicht haben.
Nicht mal ein Dach über dem Kopf!
Und genau diese Gedanken kamen mir heute durch den Kopf, als ich in der Früh durch das dunkle Städchen fuhr.
An einer Straßenecke auf einer Bank unter einem Kastanienbaum sah ich eine Person in mehreren Decken eingehüllt liegen, daneben ein kleiner Bollerwagen mit Tüten und Päckchen.. Es war immer noch dunkel, das Thermometer zeigte 5°C an – im Radio hieß es, dass die Nacht sehr mild sei und es bald schon kälter werden soll.
Was muss wohl dieser Person geschehen sein, dass sie oder er bei 5°C und kälter auf einer Parkbank nächtigt?
Und andererseits frage ich mich, wieso man sich für dieses Leben unter freiem Himmel entscheidet, wenn doch in Deutschland eigentlich keiner auf der Straße leben muss (Harz4)!?
Ich fuhr also weiter und erreichte die erste Adresse in meinem Arbeitsalltag. Nachdem ich 15 Minuten später dort fertig war und wieder in den Dienstwagen stieg, fuhr ich erneut an dieser Straßenecke vorbei.
Ich sah die Person erneut, diesmal wach, sitzend und mit einem leuchtenden Gegenstand in den Händen – vermutlich ein Smartphone.
Das Gesamtbild erschien mir irgendwie komisch! Wie zwei Welten, die aufeinander stoßen!
Ein Obdachloser hat ein Smartphone?
Es gibt sicher eine plausible Erklärung, aber gewundert hat es mich schon..!?
Ich für meinen Teil bin froh darüber, was ich habe – Familie, Gesundheit, ein schönes Heim, eine gute Arbeitsstelle, Freunde und diverse Luxusgüter wie zum Beispiel mein ..
.. Smartphone.
Ich hatte nicht immer so etwas.
Ich war auch mal sicher krank und ohne Job, hatte kein Geld für die Miete oder auch mal kein Geld für Lebensmittel. Das war in Zeiten, in denen ich Single und ohne Kinder war.
Und auch heute bin ich noch sehr dankbar für die Hilfe und Unterstützung von Freunden (und meinen Eltern).
Jeden Tag!
Seid ihr das auch?
Dankbar für das, was euch nicht fehlt?