Aller guten Dinge sind drei!

Wie sich das wohl anfühlen mag, wenn man betriebsblind ist? Meist bekommt man es ja nicht einmal mit! Da lebt man jeden Tag mit seinem Alltag, dem Beruf, der Kinder, dem Haushalt und dann kommt da dieser eine Moment, in dem man inne hält und die Welt sich einen Moment langsamer dreht! 

Da war dieser eine kleine Moment eines Gedanken. Was ist, wenn meine Tochter AD(H)S hat? Die Indizien sind offensichtlich! Kann ich ihren Alltag ebenfalls erleichtern, wenn sie durch eine Diagnostik ginge? 

Also strebe ich nun auch mit ihr eine Diagnostik an und suche nach einer geeigneten Praxis. Ich hätte ebenfalls in die Autismus Ambulanz nach Augsburg gekonnt, aber bevor ich dort einen Termin bekommen würde, hatte ich bereits einen Termin zur Anamnese in Weilheim. Wir fuhren hin und ich hatte danach ein echt blödes Bauchgefühl.

Keine Frage, die Psychiaterin dieser Praxis war wirklich nett. Aber war sie die Richtige für uns? In meinen Augen nicht! Sie fragte mich, ob meine Tochter hibbelig sei und oft unruhig. Für mich war das eher eine unberechtigte Frage, da nachgewiesenermaßen ja oft ADHS bei Mädchen sich völlig anders zeige als bei Buben?! Jedenfalls habe ich das so von Katharina Schön gelernt, die es in ihrem Buch beschrieb. Auch bat mich diese Psychiaterin, kurz zur Information zu gehen, um mir drei weitere Termine geben zu lassen, statt mir direkt zu sagen, dass sie gerne ein 4-Augen-Gespräch mit meinem Kind führen möchte. Dieses „hintenrum“ hat mich total gewurmt und war auch bei meiner Tochter ein Faktor, den sie mir als negativ beschrieben hat, als wir im Auto auf dem Heimweg saßen. Ich hab einige Tage später per E-Mail alle Folge-Termine in dieser Praxis abgesagt und auch mitgeteilt, dass wir keine neuen Termine wollen.

Ich rief also noch mal in der Autismus Ambulanz in Augsburg an und bat dort erneut um Termine zur Diagnostik. Mehr ist also bisher nicht passiert und wir kennen ja die aktuellen Wartezeiten. Man wird sich bei uns melden und dann telefonisch neue Termine angeben. Das braucht jetzt Zeit, aber die habe ich jetzt einfach! 

Dass meine Tochter eine isolierte Rechtschreibschwäche hat, ist bereits durch die Schulpsychologin diagnostiziert worden, weswegen da auch bereits ein Nachteilsausgleich besteht. Also in dem Fall, dass es mit AD(H)S eh keine weiteren Nachteilsausgleiche geben wird, haben wir also nichts verloren, wenn wir mehr Zeit für einen Termin einrechnen müssen. Andernfalls: was ist, wenn ich so betriebsblind bin und sogar Autismus vorliegt? Ja, das sind so Gedanken, die einem aufkommen, wenn es abends still wird.. 

Wir werden sehen, wohin uns dieser Weg führen wird.. 


Update 18. April 2025

In dieser Woche erhielt ich einen Anruf der Autismus Ambulanz. Man gab mir einen Termin für meine Tochter. Jetzt heißt es erst mal wieder warten bis Mitte Juni. Auch dieser Termin wird nur ein Erstgespräch sein, bei dem wir getrennt werden. Ich beim behandelnden Arzt, meine Tochter bei der zuständigen Kinderpsychologin. Und dann folgen weitere Termine für weitere Tests und Interviews wie bei meinen Söhnen zuvor. Mich beruhigt der Gedanke, dass ich dort Erfahrungen habe mit den Ärzten und Therapeutinnen, mit der Vorgehensweise und wie man mit den Kindern dort umgeht und die Eltern und ihren alltäglichen Schwierigkeiten ernst nimmt. Es folgen also wieder genau die gleichen Termine wie bei den Jungs:

  • Anamnese-Gespräch (14. Juni 2025)
  • 1. Diagnostik-Gespräch (??)
  • 2. Diagnostik-Gespräch (??)
  • Abschluss-Gespräch (??)

Und auch wieder werde ich vermutlich folgende Unterlagen ausgefüllt abgeben müssen:

  • DISYPS-III: FBB-ADHS (für Eltern und auch die Lehrkraft)
  • FSK-Fragebogen (für Eltern)
  • SRS-Fragebogen (für Eltern)

Aber das werde ich noch früh genug im Juni erfahren und so viel Geduld sollte ich nun mitbringen können. 

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