Und plötzlich war ich Mami!

Vincent war ein absolutes Wunschkind und ich hab lange auf ihn warten müssen. Als ich dann endlich schwanger wurde, verlief es eigentlich wie im Bilderbuch – keinerlei Beschwerden oder Übelkeit, keine ersichtlichen Risiken und mir ging es einfach gut, wenn man den Stress mal außer acht lässt, den ich mit seinem Erzeuger (Stefan) immer wieder hatte. Die Geburt war anstrengend aber auch dabei verlief alles recht gut. Er kam am 17. Februar 2011 auf die Welt und ab diesem Moment war ich die glücklichste Mami dieses Universums!

Vincent entwickelte sich prächtig, obwohl ich ihn leider nicht lange stillen konnte. Ich vermute, ich hab nicht genug Milch gehabt aufgrund des Stress in meiner Beziehung. Er war dennoch ein ganz liebes Baby, wuchs und gedieh prächtig und war immer ruhig, schlief gut ein und war seit dem ersten Tag daheim in seinem eigenen Bettchen im eigenen Zimmer. Körperkontakt schien er damals schon nicht gern zu haben, denn er schlief im Bettchen besser ein als auf meinem Bauch oder in meinen Armen. Ansonsten war er ein ganz normales, süßes Baby. mit 4 Wochen schlief er durch und war tagsüber dafür mehr wach und beobachtete seine direkte Umwelt.

Mit 5 Monaten trennte ich mich von seinem Erzeuger und zog mit Vincent weg. Trotz der Trennung hatte sein Erzeuger ihn dennoch  leider ab und zu stundenweise bei sich, was aber dann irgendwann aus persönlichen Gründen eingestellt wurde. Kontakt besteht inzwischen keiner mehr, da sein Erzeuger nicht mehr lebt.

Mit 9 Monaten wurde alles sehr anstrengend für uns beide. Vincent schlief plötzlich nicht mehr durch, wachte ständig jede Nacht ein bis zwei Mal auf und schrie, schlug um sich und war kaum zu beruhigen. Er war verschwitzt, war kalt und ich kam einfach gar nicht zu ihm durch! Es war einfach nur schlimm für mich, mein Kind so panisch zu sehen und nichts tun zu können. Durch eine Freundin erfuhr ich zufällig vom Pavor Nocturnus, dem „Nachtschreck“ und mir wurde klar, dass es genau das sein muss, weswegen fast alle weiteren Nächte zum Tag gemacht wurden. Vincent bekam das scheinbar nicht mit, war jedoch tagsüber einfach nur ein wenig unausgeglichener durch diese Schlafstörung. Dies hielt an, bis er etwas über 2 Jahre alt war.

Woran erkenne ich einen Nachtschreck bei meinem Kind?

Der Nachtschreck tritt meist wenige Stunden nach dem Einschlafen des Kindes auf, oft noch vor Mitternacht. Dabei meldet sich das Kind mit einem Wimmern oder herzzerreißenden Aufschrei. Es sieht wirr aus, weiß nicht wo es ist. Es reagiert nicht mit Worten, wenn es angesprochen wird. Viele Kinder schlagen wild um sich und können auch von ihren Eltern nicht gebändigt werden. Alle Beruhigungsversuche sind nicht von Erfolg gekrönt. Legt man die Hand auf das Herz des Kindes, spürt man wie es rast. Viele Kinder sind nach einer Attacke schweißgebadet und haben Gänsehaut. Diese kann rund eine viertel Stunde, aber auch bis zu einer halben Stunde andauern.

Was ist ein Nachtschreck?

Die Kinder, die einen oder mehrere Nachtschrecks erleben, sind meist zwischen zwei und sechs Jahren, wobei natürlich Ausnahmen nach unten bis ins Babyalter ab ca. einem dreiviertel Jahr und nach oben bis ins vorpubertäre Alter durchaus möglich sind. Die Kinder verharren bei einem Nachtschreck zwischen zwei Schlafphasen, salopp gesagt finden sie nicht in die Traumphase des Schlafs – ihr Körper ist wach, aber ihr Bewusstsein noch nicht. Am nächsten Morgen können sie sich an nichts erinnern. Manche Kinder erleben dies nur einmal, andere jedoch mehrere Tage hintereinander oder sogar im Abstand von Tagen, Wochen bzw. Jahren. Im Großen betrachtet sind in der Tat nur rund 15 % aller Kinder jemals von einem Nachtschreck betroffen.

Wie verhalte ich mich, wenn mein Kind einen Nachtschreck durchlebt?

So erschreckend die Situation auch ist, bleiben Sie zunächst ruhig. In der Regel ist ein Nachtschreck für das Kind unbedenklich. Setzen Sie sich neben das Kind und bleiben Sie an seiner Seite, um zu gewährleisten, dass es sich nicht verletzt. Sie können versuchen, Ihr Kind möglichst sanft aus der „Trance“ zu holen, indem Sie einen starken Temperaturwechsel herbeiführen – etwa mit ihm in ein anderes Zimmer oder auf den Balkon gehen, eventuell das Licht anschalten. Oft reagieren die Kinder leider nicht auf diese Reize, sie bemerken nicht einmal dass die Eltern anwesend sind oder wehren sie ab. Babys kann die Flasche oder die Brust angeboten werden, großen Kinder ein Glas zu trinken oder etwas Alternatives. Sobald der Nachtschreck vorbei ist, wird ihr Kind weiterschlafen als wäre nichts gewesen.

(Quelle: Familie und Tipps)

Dennoch war er ein aufgewecktes Kerlchen und machte mir viel Freude. Wie es weiterging mit uns, erfahrt ihr dann im nächsten Artikel.

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