Ich hab ja bereits schon erzählt, was so alles los war seit dem 1. Logdown bis Anfang 2023. Solltest du gerade nicht wissen, was ich meine, kannst du dir den Artikel „Eine Odyssee nimmt ihren Lauf… (oder: Ausgrenzung von Menschen mit Behinderung seit „Corona“)“ gerne noch mal durchlesen.
Jedenfalls gibt es wieder ein kleines Update. Nachdem am 2.2. endlich seitens des Jugendamtes eine Hospitation in Vincents Klasse erfolgte (es waren die ersten 4 Schulstunden), kam lange Zeit nichts! Auch nach wiederholtem Anrufen im Amt und der Bitte um Beschleunigung kam nichts weiter als heiße Luft…
Von der Klassenleitung weiß ich durch mehrere Elterngespräche, dass Vincent ab der 4. Schulstunde nicht mehr dem Unterricht folgen kann, weil ihm alles zu viel wird und er in eine Reizüberflutung kommt. Super! Hat sich ja gelohnt, dass die Hospitation nur in den ersten 4 Stunden erfolgte und er so schön FUNKTIONIERT.
In der 15. Kalenderwoche erfolgte dann endlich ein Anruf vom Jugendamt: HPT-Platz wird (mündlich) bewilligt, Schulbegleitung nicht, denn Vincent funktioniert ja super dort. Außerdem würde ja auch keine fachärztliche Empfehlung vorliegen, daher wiegt die Hospitation schwerer als die eingereichten Unterlagen und somit gibt es keine Schulbegleitung.
WAS?? Nachdem ich das also am Telefon erst mal sacken ließ, sprang ich gefühlt durch den Hörer und flippte aus! Wo war denn bitte das von mir persönlich hingebrachte und eingereichte ärztliche Gutachten der Autismus-Ambulanz aus Augsburg vom 30.12.2022 bitte hin, welches ich in der 2. Kalenderwoche seiner Kollegin in die Hänge gab!? In dem steht übrigens wirklich drin, dass Schulbegleitung und HPT dringend empfohlen werden! Pffft! Kann ich das Gutachten also auch als Klopapier nutzen, weil es nicht mehr als das wert ist?
Am anderen Ende der Leitung ertönte nur ein leises „Ach, da muss ich wohl noch mal die Akte durchsehen. Ich hab dergleichen nicht vorliegen gehabt„… bla bla bla…
Fazit: ich bin verbal ausgeflippt und fragte ob er mich verarschen will. Und ich gab gleich zu verstehen, dass das genau der Grund ist, wieso ich mich ständig vom Jugendamt verlassen und verarscht gefühlt habe! Aber nein, er meinte ja bei dem Besuch am 27.12. in meiner Küche zu mir, dass nun alles besser wird und er nun mein Sachbearbeiter sei und dass ich mir keine Sorgen machen muss, weil JETZT VERDAMMT ALLES BESSER WERDEN WÜRDE? Echt jetzt? Wo? Wann? Wie?
Ich weiß nur, dass ich mich mit einem Nein zur Schulbegleitung nicht zufrieden geben werde und rief gleich in der Woche auch noch mal in der Psychiatrie/ Autismus-Ambulanz an. Nun warte ich also auch da wieder auf einen Rückruf und hoffe, dass die dem Jugendamt etwas Nachdruck verleihen, damit er endlich eine Schulbegleitung bekommt. Auf der Warteliste der HPT (heilpädagogischen Tagesstätte) steht er angeblich, aber ich habe noch nichts schriftliches an Bewilligungsbescheid oder dergleichen erhalten.
Es bleibt also spannend…
In der Zwischenzeit darf ich mir wegen der lauten Meltdowns und Overloads dank zunehmender Pubertät und Suchtgefahr (Medienzeit/ Handy-Spiele werden stark reglementiert von uns, weswegen er dann auch ausflippt) daheim nur Vorwürfe von Nachbarn anhören, dass das so nicht weitergehen darf. Ach, und mit Anrufen bei der Polizei wurde wohl auch schon gedroht. Bitte! Macht halt! Vielleicht ruft die Polizei dann mal beim Jugendamt an, damit die mal den Arsch bewegen und die scheiß Bewilligung rausdrücken, die ich seit FUCKING MAI 2022 versuche zu bekommen! Die Visitenkarte des Sachbearbeiters liegt griffbereit neben der Wohnungstüre! Aber mit „Wie kann ich dir helfen?“ oder Tipps und Lösungssuche kommt keiner! Ich würde so gern mal ausflippen und einfach sagen, „Halt´s Maul, wenn du keine bessere Idee auftreibst!“ Ich bin sowas von angewidert von Menschen, die immer nur Vorwürfe machen statt aktiv zu helfen oder zu fragen, wie es einem geht oder wie man vielleicht aktiv unterstützen kann.
Nein, halt einfach den Mund und kehre vor deiner eigenen Tür!