Heute muss ich mir mal so einiges von der Seele schreiben, was hier die letzten Wochen und Tage los ist.
Klar ist ja bekanntlich für viele, dass es mit der Kindererziehung nicht immer ganz einfach ist, schon gar nicht als Mehrfach-Mami, die auch noch 25h pro Woche berufstätig sein muss. Und erst recht nicht, wenn eines der drei Kinder ein Autist ist. Und wenn dann der Papa der Familie Vollzeit arbeiten geht und auch am Abend noch oftmals außer Haus seinem Hobby nachgeht, kommt man sich schnell wie eine Alleinerziehende vor, der ab und zu mal einfach die Kräfte zum bloßen Durchhalten schwinden.
Natürlich gibt man das nicht öffentlich zu erkennen und wenn doch, sagen einem die anderen, dass doch alles prima ist mit den Kids – ha, weit gefehlt! Nix ist gut hier! Jedenfalls gerade im Moment nicht..
Täglich kämpft man erneut gegen die dickköpfigen, kleinwüchsigen Streithähne an, die wieder einmal ihre Grenzen bei den Erwachsenen neu abstecken oder man wird als Elternteil völlig ignoriert – so auch hier die letzten Tage!
- Vincent, zieh dir den Pyjama an!
- Vincent, sei bitte leise bei Tisch!
- Vincent, räum bitte dein Zimmer auf!
- Hört auf zu streiten!
- Vincent, hampel nicht so rum!
- Vincent und Joséphine, hört auf zu toben!
- Putzt euch endlich die Zähne!
- Hängt eure Jacken bitte auf!
- HÖRT AUF ZU STREITEN!
- …
(..diese Liste von Aufforderungen könnte ich bis ins Unendliche weiter ausführen aber das spare ich mir hier mal, denn es wiederholt sich den lieben langen Tag in Endlosschleife!)
Vor zwei Tagen – an einem Freitag – war es ganz schlimm! Mittlerweile wird auch mit Spielzeug umher geworfen, mit Kindermöbeln Krach erzeugt und es wird bei Aufforderungen nur laut „Nein!“ geschrien und weggerannt oder völlig ignoriert.
Mir, Sven und auch Dana platzte mittlerweile (mal wieder) der Kragen und es gab lauter Verbote von bestimmten Lieblings-Spielzeugen, Wohnzimmer-Verbot, es wurde das Kabel des CD-Players konfisziert und dergleichen. Es gab zum ersten Mal ziemlich viele Konsequenzen dieser Art, die wir auch wirklich durchsetzten und einhielten. Wir blieben wirklich hart und ließen keine Ausnahmen mehr zu.
Man hätte nun meinen können, dass sich der Zustand durch die Maßregelung bessert – Pustekuchen!
Im Gegenteil! Am gestrigen Abend – die zwei Älteren waren inzwischen weit vor dem Sandmann ins Bett geschickt, weil nur noch gelogen und mit Widerworten reagiert wurde – liefen mir vor lauter Ratlosigkeit und Traurigkeit die Tränen, als ich im Schlafzimmer stand. Ich sank heulend in die Kissen und zweifelte meine Kompetenz als Mutter vehement an, doch meine Freundin Dana (sie wohnt seit geraumer Zeit hier bei und mit uns) nahm mich fest in die Arme und versuchte mich zu trösten, sprach mir Mut zu und fragte immer wieder, wie sie mich nur unterstützen könnte.
Ich heulte also an diesem Abend und schlief an diesem Abend auch relativ schnell ein.
Nachdem ich heute wieder vom Frühdienst heim kam und Sven mit Dana weiterhin konsequent gegenüber der Kinder blieben, tat sich eine Situation auf.
Vincent so wie auch Joséphine hatten immer noch Wohnzimmer-Verbot. Allerdings hatten sie inzwischen auch die Auflage, jeder im eigenen Zimmer zu bleiben und nicht im Zimmer des anderen zu sein.
Und dann erreicht mich eine Nachricht einer anderen Mama und schon rollen erneut kleine Tränen die Wange hinab, weil man nicht erwartet hat, was man liest. Ein paar weitere liebe Worte von einer Mutter zu einer Mutter, ganz unerwartet, die ich nun auch hier gleich an alle liebenden Mütter richte:
Dana und Sven bekamen fast zeitgleich folgenden Dialog zwischen Vincent und Joséphine im Flur eben mit:
Vincent: Fine, ich war heute wohl echt böse!
Joséphine: Ich auch, ich hab den Papa angelogen!
V.: Morgen müssen wir echt mal lieb sein..
J.: Ja, das machen wir!
Wenn man das so zwischen den beiden heimlich mithört, könnte ja echt noch Hoffnung bestehen. Die wissen also sehr genau, was hier die Tage so schief läuft und wieso die beiden so bestraft und geschimpft werden..
In diesem Sinne an alle Mütter:
HALTET DURCH!