Was ein Titel…
Und der ist tatsächlich mit Bedacht gewählt! Aber dazu später mehr…
Ver- oder beurteilen tun viele Menschen einfach oft sehr ungefragt und ohne jemals die Hintergründe von bestimmten Situationen oder Entscheidungen erfahren zu haben. Und da soll ich dann brav in meiner Rolle bleiben: als Tochter, als Freundin, als Kollegin, als Mutter, als Nachbarin, als Schülerin, als Dienstleisterin, als Pflegefachkraft, als Vereinsmitglied, als was-auch-immer-und-wer-auch-immer-und-wann-auch-immer!
Wie schnell und wie oft habe ich schon gehört, dass ich mich verändert habe – ob positiv oder negativ sei mal dahingestellt, denn das ist eh nur subjektiv aus Sicht des Betrachters oder der Betrachterin. Und was denkst du, wie fühl(t)e ich mich jedes Mal bei solch einer Äußerung?
Ich habe mich nicht das erste mal verändert! Nein, es gab schon einige einschneidende Veränderungen an und mit mir!
Du hast dich ja ganz schön verändert!
Und es sei mir die Anmerkung erlaubt, dass die Worte „ganz schön“ nicht auf die „Schönheit meiner Veränderung“ bezogen waren…
Soll ich etwa auf der Stelle stehen bei all dem Scheiß, der mir persönlich oder unmittelbar um mich herum passiert ist? Soll ich auf der „stillen Bank der Entwicklung“ hocken, nur weil andere Menschen in meinem Umfeld sich nicht in die gleiche Richtung weiterentwickeln woll(t)en und sich wünschten, ich würde bei ihnen hocken bleiben und so bleiben wie ich in dem Moment war?? Hmm…
Ich glaube, ich bin froh, nicht mehr die alte Person zu sein, sondern die aktuelle und sich weiter transformierende und weiter in ihrer persönlichen Entwicklung gehende Lili! Die Liliana, die sich immer hinterfragt, ob sie das oder jenes für sich möchte, was andere In dem Moment erwarten.
Wie fühlt es sich für dich an, wenn dir jemand sagt: „Du hast dich verändert!“? Ist das ein gutes Gefühl? Ist es ein schlechtes Gefühl? Was macht es mit dir?
Und wie gehst du damit um? Sagst du deinem Gegenüber, dass du deine eigene Entwicklung gut findest und rechtfertigst du dich? Oder lässt du es gut sein und schluckst deine Gedanken und Gefühle (etwa wieder?) runter? Wirst du vielleicht sogar gehemmt in deiner Veränderung und hinterfragst du dich plötzlich, ob du richtig oder genug bist?
Ich bin dankbar für die Entwicklung. Ob ich Fehler mache? Klar! Wer macht denn bitte keine Fehler? Fehler sind zum Lernen da! Und ich habe gelernt, dass ich meinem Bauchgefühl folge! Ich höre auf meine Intuition und verbiege mich für keinen mehr wie eine Brezel!
Ich weiss, dass ich nicht perfekt für manche bin, aber für mich bin ich es! Denn ich setze einen Fuß vor den anderen, gehe meinen Weg und bin laut gegen Ungerechtigkeit. Diskriminierung und Stigmata! Ich folge meinem Herzen und setze Grenzen, die notwendig sind, um mich oder meine Kinder zu schützen! Und wenn man mir dann sagt,
du hast dich verändert!
dann stimmt das! Und das ist gut so! Denn wäre ich so wie damals, würde ich nicht kämpfen für eine bessere Welt, in der meine Kinder aufwachsen! Dann würde ich vermutlich auch weiterhin in toxischen Beziehungen mit Narzissten hängen oder auch meinem Elternhaus untertänig sein. Ich würde vermutlich Kontakte zu. Menschen pflegen, die nur an mir mäkeln, statt mich zu feiern und zu unterstützen! Und ja, vielleicht wäre ich sogar längst tot!?
Das bin ich aber nicht! Und ich habe es nicht vor zu sein! Noch nicht und auch erst dann auf natürliche Weise… (was auch nicht immer selbstverständlich gedacht war).
Ich habe Depressionen, eine PTBS und bin hochsensibel. Jeder Tag ist eine Prüfung und ein Neubeginn – immer wieder! Und ich stehe jeden Tag auf und lebe! Für mich!
Ich schätze meine Freundinnen und Freunde, die mich supporten, trösten, unterstützen, für mich oder meine Familie da sind und die mich lieben – mit allem was mich ausmacht, auch wenn ich ab und an mal stur sein möchte! Ich gehe meinen Weg, aber zwinge niemanden, mich zu begleiten! Wenn dir mein Weg nicht gefällt, bitte stehe mir nicht im Weg, wenn ich gerade abwäge, welchen Kurs ich einschlage, um MEIN Leben zu leben!
Danke!
Und heute war wieder einer dieser schweren Tage! Aber er ist nun geschafft! Und morgen setze ich wieder einen Fuß vor den anderen…
#überlebende #mutmachleute #depressionOff #friendshipgoals
Ein Gedanke zu „Ich bin es wert!“
Liebe Liliana, du machst das genau richtig. Du gehst deinen Weg! Und ja, Fehler sind Helfer, daraus zu lernen, um uns zu entwickeln, so sehe ich das auch. Mit deiner persönlichen Weiterentwicklung ändern sich auch oft die Menschen auf deinem Weg. Ich durfte dich einwenig kennen lernen und du bist einzigartig, so wie du bist. Du hast Power und ganz viel Kraft für dich und deine Family. Pass gut auf dich auf. Gönn‘ dir immer wieder kleine Auszeiten, zum Aufladen. Gerne darfst du dich bei mir melden, wenn ich helfen kann. Alles, alles Liebe für dich. Christa