Meine Sicht der Dinge:
Die letzten Tage waren irgendwie sehr durchwachsen bei mir. Es ging ständig rauf und runter mit den Emotionen..
Einerseits war ich äußerst gut gelaunt, dann wieder absolut unter dem Laune-Nullpunkt und ich konnte nicht mal sagen, wieso. Nah am Wasser gebaut würde ich mal behaupten..
Immer näher rückt der Tag heran, an dem ich mit meiner Erzeugerin in einem bösen Streit auseinander ging – was sie mir wohl bis an ihr Lebensende vorwerfen wird – aber es ging einfach damals nicht anders. Ich hab einfach zu viel geschluckt.
Immernoch bin ich wohl die Böse, die ihr das Weihnachtsfest versemmelt hat – aber an die Kinder denkt sie wohl gar nicht! Macht das eine gute Omi aus? Oder eine gute Mutter? Immerhin war mein Weihnachtsfest auch über den Haufen.. Noch heute bin ich meinem Mann Sven so sehr dankbar, dass er uns spontan ganz schnell abholte und wir daheim zusammen unser Weihnachten retten konnten.
Mittlerweile ist es der 12. Dezember und die Hälfte der Adventskalender sind schon geleert – aber so toll sie auch sind (und ich finde sie wirklich sehr toll!), die Kinder fanden die Tiptoi-Kalender von der Oma mehr als uninteressant. Ob es eine Genugtuung für mich ist? – Nein! Ich finde es schade.
Auch bei meinen wöchentlichen Angeboten, dass die Kinder mal ihre Oma anrufen könnten, werden abgelehnt, es besteht keinerlei Interesse zu telefonieren. Schade für die Kinder, schade für die Oma – ich finde es ok, ich zwinge meine Kinder nicht.
Andererseits kommt von ihr ja auch nichts an Kontaktaufnahme zu den Enkelkindern – sollte ich es also weiter versuchen, damit die Kinder sich nicht von der Oma entfremden?
Meine Therapeutin meinte, ich soll es lassen. Wenn von ihr selber nichts kommt an Initiative, dann spricht es nicht gerade für sie, weiter als Oma für die Kinder auf der Bildfläche Erwähnung zu finden. Ich finde das plausibel, aber soll ich wirklich so handeln?
Da machen sich wieder diese blöden Zweifel in mir breit..
Brauchen meine Kinder (so) eine Oma?
Meine Wut ist noch da über all die Streitereien mit ihr und ihrem Sohn, aber nicht mehr so stark.. Ich empfinde eher Mitleid mit ihr. Ich wünschte, sie würde verstehen, was ich fühle und empfinde – vielleicht würde sie ihre Fehler dann eingestehen..?!
Ich hoffe, sie ist gesund und ich wünsche ihr einfach nur viel Kraft weiterhin..
Seit ihr Sohn jedoch per Whatsapp vor einigen Wochen schrieb, dass Sven und ich mitsamt der Kinder „elendig verrecken sollen“ ist er für mich nur noch Geschichte! Ich hab keinen Bruder! Und die Kinder hatten eh nie wirklich einen Onkel in ihm.. Schade..
Wenn mein Papa von all dem zu Lebzeiten gewusst hätte, er würde seiner Familie wohl den Kopf waschen! Er wäre auf der Seite seiner Enkelkinder!
Ich vermisse ihn so schrecklich..