Diese Woche waren wir nun auch mit unserem Jüngsten zum ersten Termin für die Diagnostik. Die Diagnostik für Mathis besteht aus:
- Anamnese-Gespräch (11.11.2024)
- 1. Diagnostik-Gespräch (25.11.2024)
- 2. Diagnostik-Gespräch (
05.12.202412.12.2024) - Abschluss-Gespräch (17.12.2024)
Es wurde beim ersten Termin spielerisch mit unserem Sohn ein Interview geführt, während wir Eltern beim Facharzt ein erstes Anamnese-Gespräch hatten. Dauer: ca. 1,5-2h. Bei dem Kinder-Interview wurde alles in einem separaten Spielzimmer per Video aufgenommen, für das man auch unser Einverständnis brauchte. Allerdings dienen die Aufnahmen der späteren Analyse auch für den Facharzt, der ja nicht beim Spiel dabei war, wir waren also damit einverstanden und ich kannte es bereits auch so von Vincents Diagnostik.
Es wurde beim ersten Gespräch mit uns erfragt, wie Schwangerschaft und die ersten Kleinkind-Jahre verliefen, ob es Schwierigkeiten gab oder bestimmte Phasen, wo es merkwürdig wurde oder wo was auffällig geworden ist. Zum Schluss gab man uns Fragebögen zum Mitnehmen und Ausfüllen:
- DISYPS-III: FBB-ADHS (für Eltern und auch die Lehrkraft)
- FSK-Fragebogen (für Eltern)
- SRS-Fragebogen (für Eltern)
Den Fragebogen für die Lehrkraft habe ich bereits zeitnah mit in die Schule gegeben und warte auf die Rückgabe. Die anderen Fragebögen habe ich mir gleich am Abend vom ersten Termin vorgenommen und ausgefüllt. Nun heißt es einfach wieder abwarten und Tee trinken, bis wir zum nächsten Termin dürfen. Wie es beim nächsten Mal weitergeht, werde ich beizeiten gern hier weiter fortführen.
Nachtrag 27.11.2024:
Wir sind also beim zweiten Gespräch gewesen, was ungefähr 2h in Anspruch nahm. Mein Sohn wurde wieder von der Kinderpsychologin in ein Spielzimmer begleitet, während ich beim Facharzt ein Eltern-Interview gab. Das war mehr auch schon von damals bekannt, als ich mit Vincent in der Diagnostik saß – nennt sich ADR-I. Dabei geht es um die Entwicklung des Kindes im Kindergarten-Alter. Für mich war das gar nicht so einfach, denn es ist einfach schon so lange her.
Den ausgefüllten Fragebogen der Lehrkraft habe ich auch an diesem Tag abgegeben. Und das war es eigentlich ich schon. Der nächste Termin ist dann in der kommenden Woche.
Nachtrag 17.12.2024:
Am 12.12. fuhr also der Papa mit unserem Jüngsten zur Autismus Ambulanz nach Augsburg und es wurde mit Mathis spielerisch eine weitere Testung auf Autismus durchgeführt. Ein Eltern-Interview gab es an diesem Tag wohl nicht mehr.
Heute, am 17.12. waren wir dann im online-Gesprächstermin und bekamen endlich die erste Klarheit. Sein IQ liegt im oberen Durchschnitt und auch ADHS wurde nun als gesicherte Diagnose festgehalten. Im Autismus Spektrum ist er noch nicht, allerdings wird auch da die Diagnose „mit Verdacht auf“ festgehalten. Die Verdachts-Diagnose bzgl. Autismus Spektrum ist also noch weiterhin im Raum und soll in einem Jahr erneut getestet werden.
Dies wurde so begründet, dass Autismus ja eine Diagnose ist, die nicht leichtfertig gestellt wird. Mathis zeigt einige Stereotypen auf, kommt aber nicht auf „volle Punktzahl“, um die Diagnose gesichert zu bekommen. Allerdings ist die „erhaltene Punktzahl“ noch zu hoch, um es einfach zu ignorieren. Daher wird in einem Jahr erneut geschaut, was sich durch Entwicklung noch so tut oder was sich verändert hat.
Ich weiß es noch von damals, als ich mit Vincent in der Diagnostik war. Anfangs mit drei Jahren erhielt er die Diagnose „mit Verdacht auf“ Autismus Spektrum. Ein Jahr darauf mit vier Jahren hieß es dann „mit dringendem Verdacht auf“ Autismus Spektrum. Und mit sechs Jahren kam dann erst eine gesicherte Diagnose erst zu Papier. Und auch damals hatte ich das gleiche Gefühl wie heute:
Ich wusste immer insgeheim, dass da „irgendwas“ ist, aber wenn man dann diese Vermutung schwarz auf weiß von Fachpersonal bestätigt bekommt, ist das noch mal was ganz Anderes und bringt die Welt für einen kurzen Moment ins Wanken.
Nun heißt es „weitermachen“ und geeignete Hilfe zu erhalten. Anträge für Schulbegleitung und einen Platz in der HPT wurde bereits gestellt und wird bearbeitet, der zuständige MSD(A) wird heute noch eine Mail von mir erhalten wegen Möglichkeiten der Förderung und Nachteilsausgleiche. Ich bleibe dran, auch wenn mir gerade eigentlich die Löffel fehlen!