Anzeige gegen „Unbekannt“ – kann ich! Hab ich auch gemacht!

Da denkt man an nix Böses und es flattert Mitte April ein Brief in den Briefkasten von einem Inkasso-Unternehmen.

Ok, Rechnungen bekommen wir oft und ich würde lügen, wenn ich alle immer brav sofort bezahle und nie mal eine vergessen habe.. Der Alltag ist oft wild und ich bin auch nur ein Mensch mit Fehlern oder vergesse mal Termine oder halt auch mal Überweisungen.

Aber diese Forderung von über € 151 riss mich vom Hocker!

Ich soll angeblich am 10.10.2018 in Neuss (NRW am Rhein nahe bei Düsseldorf) in einer Straßenbahn kontrolliert worden sein! Und ebenso angeblich hatte ich keine Fahrkarte!

Der Kontrolleur nahm also meine Personalien auf (mein Name und mein Geburtsdatum sowie eine mir nicht bekannte Wohnadresse) und man schickte dorthin dann die Forderung.

Da dort in dieser angegebenen Adresse aber keine Frau mit meinem Namen zu wohnen scheint und die Post vermutlich an die Stadt zurückging, recherchierte die Stadt Neuss nach mir und fand mich logischerweise in Bayern – da wo ich ja ‚erst‘ seit Oktober 2012 lebe!

Die Inkasso-Firma kam also dann schriftlich am 16.04.2019 auf mich zu und ich reagierte zeitnah mit einem Anruf am 18.04.2019 – gleich im Anschluss sendete ich eine Meldebescheinigung mit einer Rückantwort an die mir mitgeteilte E-Mailadresse, die auch im Briefkopf des Schreibens stand. Der Mann am anderen Ende des Telefons war sehr freundlich und äußerte sich nach meiner Erklärung, dass es sich vermutlich wirklich um ein Missverständnis handele, was mich und meine Person angehe. So weit – so gut!

Einige Tage später sendete ich noch nachträglich an die gleiche E-Mailadresse eine Kopie über die absolvierte Arbeitszeit am besagten Tag dieser „Schwarzfahrt“. Ich hatte nämlich Frühdienst in Schwaben und war später mit den Kindern daheim!

Dann bis heute keine Reaktion trotz der Bitte auf Empfangsbestätigung. Aber da ich ja gewohnt bin, dass die Behörden oft langsam arbeiten, hab ich mir noch keinen Stress gemacht.

Heute kam also eine weitere Forderung – diesmal von den Rechtsanwälten dieser Inkasso-Firma.

Jetzt reicht es mir, dachte ich und fuhr gleich mit allen Briefen, ausgedruckten E-Mails, Bescheinigungen und Unterlagen zur Polizei, um einen Strafantrag zu stellen!

Im Anschluss darauf habe ich ebenso noch mal alle Unterlagen gescannt und in eine weitere E-Mail gefügt, die ich an die Inkasso und als Kopie auch an die Rechtsanwälte geschickt habe mit der Bitte um Bestätigung, zeitnahe Bearbeitung („innerhalb einer Werkwoche nach Absenden der E-Mail„) dieses Falles und die Bitte um Informationen über Personalien/ Stellungnahme von besagtem Kontrolleur und dem ganzen Prozedere der Kontrolle selbst.

Man, es wird echt nicht langweilig!

Ich bin gespannt und bleibe da auch hartnäckig! Immerhin war ich es ja nicht!

Aber es nervt! Mal wieder!

Update: Der Fall liegt nun auf Eis bei den Rechtsanwälten, bis die Staatsanwaltschaft sich dazu äußert. Entweder wird derjenige gefunden und entsprechend verurteilt oder es wird alles fallengelassen – inkl. der Forderung an mich. 🤷🏼‍♀️🤦🏼‍♀️ Bin gespannt, was dabei raus kommt!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert