Vater werden ist nicht schwer – Vater sein dagegen sehr.. 

Oder Mann macht sich einfach aus dem Staube..

Meine Sicht der Dinge:

Aber ich fange vorne an. Nämlich eigentlich ging der nächste Beziehungsreinfall gleich nach der Trennung von Stefan weiter..

Ich lernte Peter (Name geändert) kennen, von dem ich glaubte, er sei ehrlich und sozusagen mein Seelenverwandter. Wir wurden ein Paar, sprachen über die gemeinsame Zukunft als würden wir uns schon ein Leben lang kennen, planten eine Hochzeit im Dezember 2012 und wir wünschten uns sogar ein gemeinsames Baby.

Ich fand nach der Trennung von Stefan eine Wohnung in Augsburg, nachdem ich mit Vincent aus NRW zurück kam und einige Monate bei Freunden erst in Pürgen und dann in Wehring bei Augsburg Unterschlupf bekam. Alles schien perfekt. Peter wollte mit in diese Wohnung einziehen und wir wollten eine süße kleine Familie werden..

Nachdem ich zwei weitere Fehlgeburten erlitt, würde ich recht schnell mit Joséphine schwanger. Doch die Freude blieb erst mal eher mäßig, mich begleitete große Angst vor einer weiteren Fehlgeburt – ich hatte inzwischen drei gehabt, sowas ist nie einfach zu verschmerzen. Jedenfalls nicht für mich.

Beim ersten Untersuchungstermin traf mich der Schlag – zwei kleine Fruchthüllen! Das erklärt auch, wieso dieser Digitle Schwangerschaftstest so früh schon „2-3 Wochen“ schwanger anzeigte, denn der HcG war doppelt so hoch, wie bei einer Schwangerschaft mit nur einem Baby. Puh, das musste ich erst mal verdauen.

In drei Wochen sollte ich erneut zur Untersuchung und meinen Mutterpass bekommen. Die Tage vergingen und Peter war oft mit mir und Vincent spazieren. Eines Tages, wir waren im Wildpark, bekam ich wieder diese gefürchteten Blutungen. Der Termin zur Untersuchung war zwei Tage später aber ich sollte sofort kommen. Auf dem Ultraschall sah man ein gesundes Bubbern in einer Fruchthülle, die andere war nicht mehr zu sehen. Auch die Blutung wurde am folgenden Tag weniger und der Gynäkologe teilte mir mit, dass es sich vermutlich um zweieiige Zwillinge handelte, bei dem eines nicht weiter entwickelt war und abging mit der Blutung.

Glück im Unglück – denn scheinbar hatte Peter mir vorgeworfen, es sei nicht sein Kind und ließ mich (bis heute ohne weitere Erklärung) in der 20. Schwangerschaftswoche sitzen.

Die Vaterschaft wurde nur im späteren gerichtlichen Verfahren durch einen richterlich angeordneten Vaterschaftstest anerkannt, Unterhalt wurde nur eine Zeit lang per Unterhaltspfändung gezahlt.

In der 23. Schwangerschaftswoche lernte ich Sven kennen. Er wurde in der harten Zeit mein bester Freund, einziger Vertrauter und er beriet mich in Angelegenheiten bezüglich den Aufgaben des Jugendamtes und wohin man sich wendet wegen dem Erhalt von UVG und Unterhalt. Er kam zur richtigen Zeit in mein Leben – aber uns trennten über 600 Kilometer, denn er lebte (gerade auch in einer Trennung) in NRW.

Ebenso hatte er in mir eine gute Zuhörerin und Freundin gefunden, wir quatschten Tage und Nächte lang über Sorgen, Pläne, Ängste, Träume, Ansichten und Kochrezepte – einfach über alles Wichtige und Unwichtige – aber das ist eine andere Geschichte.

Was aus dieser rein platonischen Freundschaft noch wurde, erzähle ich ein anderes Mal..

Mittlerweile habe ich im Mai 2016 Peter wegen Verletzung der Unterhaltspflicht bei der Polizei angezeigt, denn er zahlt seit Mai 2015 keinen Cent mehr für Joséphine. Ein Verfahren wegen Gehaltspfändung läuft seit Juni 2015 ebenso – aber die Mühlen der Bürokratie malen leider sehr langsam.

Manchmal wünschte ich mir, ich würde ihm durch Zufall mal über den Weg laufen.

Einst war ich so verliebt, doch wie zeigt man seinem Feind die Zähne? Man lächelt und sieht gut dabei aus…

Bin gespannt, in welchem Jahr endlich mal wieder etwas Unterhalt für Joséphine gezahlt wird. Vielleicht ja schon 2019..!?

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