„Der internationale Welt-Autismus-Tag (auch: Weltautismustag; auf Englisch: World Autism Awareness Day) ist ein Welttag, der jährlich am 2. April stattfindet. Er soll eine breite Öffentlichkeit auf die Bedürfnisse von Menschen, die Autismus haben, aufmerksam machen.“
(Quelle: Wikipedia)
Man kann eigentlich nicht laut genug werden und immer und immer und immer wieder darauf hinweisen, dass jedem Menschen – ob mit oder eine Einschränkungen (durch die Gesellschaft) – eine Teilhabe zusteht. Es muss immer wieder erklärt und aufgeklärt werden. Das schlaucht, raubt Energie und solange man so um seine Teilhabe oder gegen die Ausgrenzung und Diskriminierung von Menschen mit Behinderung kämpfen muss, so lange ist auch der internationale Welt-Autismus-Tag bitter nötig!
Um Laut zu werden, schrieb ich irgendwann diesen Blog. Anfangs nur für mich, um meine Gedanken, Ängste, Erfahrungen zu sortieren und niederzuschreiben, später für andere betroffene Eltern, die einen ähnlichen Weg durch die Diagnostik mit ihren Kindern gingen. Austausch, Netzwerk und das Gefühl, nicht alleine zu sein, war und ist mir sehr wichtig.
Auch kamen weitere Themen hinzu, wie ich zum Beispiel mit meiner PTBS oder Depression umging. Aber das ist ein anderes Thema und nicht für heute.
Ich lernte durch meine Arbeit als Dreadstylistin seit 2021 viele Kundinnen und Kunden kennen und im Jahr 2022 spazierte eine ganz besondere Kundin in mein Atelier. Der erste Termin war irgendwie sonderbar und doch vertraut, konnte mir aber keinen Reim drauf machen. Der Mensch selbst war mir vom ersten Moment sehr sympathisch, verstehe das bitte nicht falsch! Aber dieser Mensch war eben anders. Man sah sich dann bei einem weiteren Termin und kurz darauf ergab es sich, dass ich einen privaten Termin für einen „Makramee-Workshop“ und zum Quatschen mit ihr ausmachte und man sich dann eben auch privat traf. Ich glaube, das war ein übergangsloser Moment von Kundschaft zu Freundschaft und ich erfuhr von ihr unter anderem auch, dass sie Autistin ist.
Ich tauschte mich mit ihr aus, erzählte ihr von unserem Alltag mit Autismus und durfte sehr viel von ihr aus ihrem Alltag und auch aus ihrer Kindheit als selbst betroffener Mensch lernen, wie ich meinem Sohn helfen und auch verstehen kann. Auch habe ich viel von ihr lernen dürfen, was Achtsamkeit angeht oder Selbstliebe oder auch das Annehmen von Hilfe, Wertschätzung oder/ und ganz besonders auch Hoffnung!
An dieser Stelle:
Liebe Andrea, du bist wunderbar! Ich danke dir für so vieles! Für deine offene und aufklärende Art über Trigger und Skills im Autismus Spektrum, für dein Hinterfragen und deine ganzheitliche Betrachtungsweise, für deine Direktheit, für deine Hilfe und Unterstützung aber auch dein Hilfesuchen, für deine freundschaftliche Liebe und dein DU sein und mein ICH sein dürfen!
Manchmal braucht es nicht viel, um laut zu sein. Manchmal hilft auch schon das Vernetzen und das Impulse geben eines anderen Menschen, damit es Wellen schlägt. Es braucht eine Hand, die einem gereicht wird – sei es zum Trost oder zum Mitziehen und Mitziehen lassen.
Dank Andrea kenne ich nun auch die Mutmachleute. Nicht alle natürlich. Denn es gibt so viele von ihnen! Denn wer weiß, vielleicht bist du ja auch einer?! Ich bin so ein Mutmachmensch! Einer von so vielen! Und ich fühle mich grad so schön laut und vernetzt – und nicht alleine! Und ich bin tief dankbar, dass ich mich aktuell so fühlen darf! Denn diese Welt hat es so nötig, von dir und mir und allen gehört zu werden, die gegen Diskriminierung, gegen Ausgrenzung, gegen Stigmata, für Aufklärung und Teilhabe und für gelebte Inklusion sind!
Hier findest du die Mutmachleute:
- Instagram unter @mutmachleute
- Facebook unter Mutmachleute
- Webseite der Mutmachleute
- Forum der Mutmachleute
Und in diesem Sinne:
Vernetze dich! Werde laut! Bleibe deinem Bauchgefühl und dir selbst immer treu! Immer! Lasse dich niemals abwimmeln! Niemand muss allein da durch! Ich hätte mir diese Worte im Sommer 2011 sehr gewünscht!
Deine Liliana
Ein Gedanke zu „2. April – der internationale Welt-Autismus-Tag“
Ich habe erst vor einigen Wochen die Diagnose bekommen und musste das einmal durch meine Hirnwindungen laufen lassen. Zudem habe ich PTBS, Angststörung, Soziale Phobie (nicht voll aus geprägt). Das ha das Ganze nicht gerade vereinfacht. Was macht das jetzt mit mir? Kommen jetzt noch ein paar Dinge dazu? Was bin ich, was ist der Autismus? Die wichtigste Frage war aber, wie ich mir selbst helfen kann, aus bestimmten Situationen raus zu kommen. Mein Freundeskreis hat mir da bisher sehr geholfen. Dafür bin ich sehr dankbar. Was ich aber auch zu hören bekommen habe war ein typischer Satz von Menschen, die bei Autismus nur die Asperger Variante sehen: „Du, ich kenne dich mittlerweile schon etwas, und ich kann dir sagen, dass du mit Sicherheit kein Autist bist. Ich habe schon mit solchen Menschen zusammengearbeitet (als Fahrer) und das ist Autismus. Lass dir den Blödsinn nicht einreden“ Und den Menschen, der das sagte habe ich dreimal gesehen und kaum unterhalten. Sowas hat mich auf der einen Seite unsicher gemacht, aber dann auch wieder wütend. Ein Mensch, der sogar nichts über das Thema weiß, diagnostiziert mich und meint, er würde mich kennen.
Ich bin sehr froh auf diese Seite aufmerksam gemacht worden zu sein. Und ich bin genauso dankbar, dass ich Liliana alls Freundin bezeichnen darf. Du hast mir unfassbar geholfen und Tipps gegeben. Ich glaube, ohne dich würde ich immer noch grübeln in der Ecke sitzen 🙂
Ich bin mir immer noch unsicher was mein Verhalten angeht. Ich muss ganz neu lernen. Bisher wurde zu mir gesagt, ich hätte eben viel Temperament und könne mich einfach nur in meinen Wutanfällen nicht zurückhalten. Ich sollte doch zum Verhaltenstherapeut gehen. Jetzt zu wissen, das ich vielleicht gar nicht anders reagieren konnte, beruhigt mich etwas.
Danke das es dich gibt
Asbru