MDK meldete sich zur Wiederbegutachtung an..

Seit Mai 2014 habe ich für Vincent die Pflegestufe 1 mit eingeschränkter Alltagskompetenz. Ich hab davon schon mal berichtet! Es öffnete mir Türen zu Heilpädagogik, Logopädie, Physiotherapie und er ist mittlerweile ein sogenanntes „i-Kind“ in der kleinen Gruppe von nur 15 Kindern (5 i-Kinder und 10 Regelkinder). 

Durch die dortige Therapie und die wunderbare Förderung der wirklich sehr lieben und geduldigen Erzieher und Pädagogen der Kita ist Vincent auf einem guten Weg. 

Er spricht inzwischen wie ein Wasserfall, lässt sich anfassen (zwecks An- und Auskleiden, etc) und kann schon sehr viele Dinge selbstständig erledigen. 

Selbst auf die Toilette gehen kann er seit geraumer Zeit und ich bin mega stolz auf ihn! 

Allerdings ist nicht alles viel einfacher geworden. Er ist immer noch sehr eigen und der Alltag ist oft nervenaufreibend. 

Heute – am 18. November – kam der MDK zur Wiederbegutachtung und es wird entschieden, ob er seine Pflegestufe behält oder ob wir diese aberkannt kriegen. 

Man kann sich vorstellen, wie man sich fühlt: einerseits möchte man natürlich die Pflegestufe behalten – eben um diverse Hilfen und Förderungen, Therapien und Unterstützungen zu erhalten. Andererseits – wer wünscht sich schon eine Pflegestufe für das eigene Kind?! 

Das typische lachende und weinende Herz einer Mutter.. 

Also klingelte es und die Dame vom MDK betrat die Wohnung. 

Ich händigte ihr einige Kopien meiner Unterlagen aus: Logopädiebericht, Pflegetagebuch, Arztbriefe mit Diagnosen, Testergebnisse und ein Bericht der Kita. Hinzu beantwortete ich diverse Fragen über sein Können, seine Behinderungen, seine Defizite und Eigenheiten. Dabei entwischten mir sogar ein paar ehrliche Tränen.. der Alltag war wirklich immer sehr kräftezehrend und aufreibend. 

Aber man wächst mit seinen Aufgaben und als Mutter funktioniert man eben immer weiter und weiter und weiter..

Sie tippte nur alles ziemlich wortkarg in ihren Laptop und wechselte auch nebenher einige nette Worte mit Vincent selbst. 

Ich traute mich kaum zu fragen, aber ich wollte wissen, was wohl auf uns zu kommt. 

Sie sagte, sie würde mir dringend raten, meine Krankenkasse zu kontaktieren um eine Mutter-Kind-Kur zu beantragen. Ich würde dringend eine Auszeit benötigen um wieder zu Kräften zu kommen! 

Ich war baff!

Dann meinte sie, es würde bei der Pflegestufe 1 bleiben, aber sie würde von eingeschränkter Alltagskompetenz auf die erhöhte eingeschränkte Alltagskompetenz wechseln. Ich würde in ein zwei Wochen dann Post bekommen, wo alles genau drin beschrieben steht. 

Tja, so viel zu meinem Tag! 

Einerseits froh und erleichtert, andererseits ziemlich geknickt weil es mehr ist als ich dachte.. 

Wenn man täglich den Kampf hat und an seine Grenzen stößt, wird es irgendwann irgendwie ’normal‘.. Man bemerkt gar nicht mehr, dass es bei uns anders ist als bei Familien ohne einen Wildfang wie Vincent.. 

in zwei Jahren wird erneut ein Gutachten mit dem MDK stattfinden. 

Jetzt können wir erst mal wieder beruhigt sein und die Pflegestufe für Vincent nutzen. 

Ab 2017 wird allerdings das Pflegestärkungsgesetz aktiv und er bekommt dann den Pflegegrad 3 automatisch. 

Die nächste Hürde ist dann die weitere bzw. erneute Diagnostik im Frühjahr und die Wahl der Beschulung. 

Die Kita empfiehlt eine Regelschule mit Schulbegleiter. Alternativ wäre auch eine Förderschule im Gespräch, aber die Entscheidung fällt erst im März 2017. 

Bis dahin bleiben wir tapfer, arbeiten fleißig weiter am täglichen Alltag und hoffen, dass alles irgendwann mal leichter wird. 

Einen schönen Abend euch

Eure Trulla 👩‍👧‍👦👨‍👦

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